11.04.2023
Elektro- und Elektronikgeräte werden in Mitteleuropa künftig nach den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft hergestellt. Dieses Ziel hat sich die EU gesetzt. Um die Voraussetzungen zu schaffen, startete im März 2023 das von der EU kofinanzierte Projekt „Circotronic“. Zwölf Partner aus verschiedenen Bereichen und sechs Ländern sind mit an Bord. Oberösterreichs Standortagentur Business Upper Austria ist mit zwei Clustern im Konsortium vertreten.
Das von der EU kofinanzierte Projekt „Circotronic“ zielt darauf ab, nachhaltiges Wachstum zu fördern, indem es die Produktion und den Handel von Elektro- und Elektronikgeräten in Mitteleuropa auf die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft umgestellt. Die Partner des Projektkonsortiums kommen aus den Bereichen, Wirtschaftsförderung, Wissenschaft, Politik und Regionalentwicklung. In Summe sind 6 Länder und 9 Regionen beteiligt. Das Gesamtbudget des Projekts beläuft sich auf 1,91 Millionen Euro, wobei 80 % der Mittel aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) stammen.
„Die Umweltauswirkungen der Produktion von Elektro- und Elektronikgeräten beschränken sich nicht nur auf das Abfallaufkommen, sondern betreffen auch die Luftverschmutzung sowie die Verunreinigung von Wasser und Boden durch die Produktionsprozesse“, sagt Michaela Streicher vom Cleantech-Cluster, der neben dem Mechatronik-Cluster Projektpartner ist.
Das Projekt setzt in drei Bereichen an, um eine zirkuläre Entwicklung zu realisieren. Zum einen ermitteln die Konsortialpartner gemeinsam mit Stakeholdern aus den Mitgliedstaaten und unter Mithilfe eines Advisory Boards Maßnahmen, die der Umsetzung der CEAP (Circular economy action plan) dienen. Zum anderen werden sogenannte virtuelle und physische Circular Labs in den Mitgliedsstaaten geschaffen. Diese sollen einen Raum bieten, in dem Unternehmen an zirkulären Prozessen und Strategien arbeiten können. Zu guter Letzt liegt ein Hauptaugenmerk auf der direkten Unterstützung der lokalen Unternehmen. Zu diesem Zweck werden innerhalb der drei thematischen Gruppen des Projekts (Produktdesign, Materialien & Wiederverwertung und Zirkuläre Geschäftsmodelle & Wertschöpfungsketten) Tools erarbeitet und ausgewählt, die Unternehmen bei der zirkulären Transformation unterstützen sollen.
Seit Februar 2024 haben österreichische KMU nun die Gelegenheit, sich individuell bei der Entwicklung zirkulärer Geschäftsmodelle, Prozesse und Strategien unterstützen zu lassen. Das Team von Business Upper Austria unterstützt Unternehmen mit individuellen unternehmensinternen Workshops, bei welchen diese Tools angewendet werden. Auch individuelle Consultingstunden sind möglich. Welches Thema dabei genau behandelt wird oder wo es innerhalb einer zirkulären Entwicklung Unterstützung bedarf, entscheidet das Unternehmen. Generell hat Business Upper Austria die Möglichkeit, drei KMU in einem solchen Umfang zu unterstützen. Für 15 weitere Unternehmen besteht die Gelegenheit, an kostenlosen unternehmensübergreifenden Workshops und Informationsveranstaltungen teilzunehmen.
Des Weiteren schafft das Projekt auch einen Raum für Austausch und Weiterentwicklung. In der neu geschaffenen Erfahrungsaustauschrunde „Kreislaufwirtschaft“ können sich Unternehmen ab sofort über Hürden und Wegbereiter der zirkulären Transformation austauschen und ihr Wissen zu erweitern.
Das Circotronic-Projekt wird voraussichtlich im Februar 2026 enden. Das Projektkonsortium hofft, einen Beitrag zu nachhaltigem Wachstum, den Grundsätzen der Kreislaufwirtschaft und dem Umweltschutz in der Elektro- und Elektronikindustrie zu leisten.
>> CIRCOTRONIC: Kreislauffitte Elektronikfertigung | 10.05.2023
>> Die EEE-Branche auf dem Weg zur Zirkularität | 06.10.2023
>> Hürden und Wegbereiter von zirkulären Geschäftsmodellen | 08.01.2024
>> Circotronic fördert Kreislaufwirtschaft in Elektro- und Elektronikbranche | 16.01.2024
>> EEE-Recycling: Stakeholder fordern Umdenken und Gesetze | 29.01.2024
>> Pilotphase gestartet: Circotronic sucht Projektpartner | 06.02.2024
>> Elektroschrott muss Wertstoff werden | 13.02.2024
>> Nachhaltig designt für die Zukunft | 06.06.2024
Das könnte Sie auch interessieren:
Innovationen für
Gemeinschaftsverpflegung
SCCH Projekt intelligente
Trinkwassernetzwerke