08.10.2019
Das Projekt hat es zum Ziel, das A1 Gebäude in Kremsmünster zu reaktivieren und hier zukunftsfähige Arbeitsplätze zu schaffen. Dabei wird ausgehend vom Gebäude zeitgleich ein Energy Sharing Modell erprobt (Strom, Wärme). Um Ressourcenverbrauch und Schadstoffe zu reduzieren, werden zwei regionale Kreislaufwirtschaft Communities getestet (Unternehmen, Endnutzer).
Partizipationsorientierte Arbeiten für die Strategie der Leader-Region, die Entwicklung eines REGIOlab Steuerungsinstrumentes und der soziokratische Zugang auf Community und Projektebene stellen den strategischen und organisatorischen Rahmen für Co-Creation und Nachhaltigkeit aller Projektergebnisse sicher.
Die Leader-Region Traunviertler Alpenvorland existiert seit 2007 und umfasst 21 Gemeinden. Mit ihren stark besiedelten Teilen der Bezirke Kirchdorf und Steyr-Land liegt die Bevölkerungsdichte bei 118 Einwohnern pro km². Bis 2032 wird ein Zuwachs der Bevölkerung um 8,7% prognostiziert. 90% der bisherigen Zuwächse entfallen auf Wanderungsgewinne und 10% auf Geburtenzuwächse. 5,9% sind ausländischer Herkunft. Mit knapp über 10% haben die Gemeinden Kirchdorf und Kremsmünster, gefolgt von Hall, die höchste Zuwachsrate. Die Wirtschaft in der Leader-Region ist dominiert von kleinen Unternehmen. 90% der Beschäftigten sind in handwerklichen und gewerblichen Betrieben unter 10 Mitarbeitern angestellt. Weitere 8,9% sind in KMU beschäftigt (Maschinenbau, Metallerzeugung und -verarbeitung, Kunststofferzeugung, Holzverarbeitung). Das Sterben von Wirtshäusern und Nahversorgern hat zur Reduktion der regionalen Identität geführt. Die Tendenz zur Überalterung zeigt sich in der geringen Integration und Vereinsamung von Jugendlichen (mit/ohne Migrationshintergrund). Trotz guter Vereinsarbeit und Ausbildungsmöglichkeiten fehlt es an Räumen für ein „sich Ausprobieren“ Jugendlicher sowie Möglichkeiten einer gut erreichbaren, höheren bzw. universitären Ausbildung. Die Abwanderung gut Ausgebildeter / kreativer Potentiale gilt entsprechend als Risiko. Fehlende Nachmittags-/Ferienbetreuung für Kinder sowie die aufgehende Einkommensschere zwischen Männern und Frauen drängt bildungsaffine Frauen zur Abwanderung. Das steigende Desinteressen an regionaler Mitgestaltung verstärkt die mangelnde Akzeptanz erneuerbarer Energieträger und Überschätzung des Biomassepotentials. Da viele lokale Betriebe die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter*innen nicht unterstützen, ist die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen gering. Kremsmünster selbst ist mit 6.500 Einwohnern und 42 km² der größte Ort des Bezirks Kirchdorf und steht geschlossen hinter allen Initiativen zur Umsetzung einer postfossilen Zero-Emission-Stadt
Das Projekt SCHALTwerk 2030 zielt auf die Entwicklung eines ganzheitlichen, integrierten Smart City Konzepts im Testbed der Leaderregion Oberösterreich ab. Dabei werden Governance Instrumente sowie Indikatoren-Sets für eine nachhaltige Regionalentwicklung bereitgestellt und getestet. Mit der SCHALTwerk Community wird ein zukunftsoffener, urbaner, gemeinschaftlicher Arbeits - und Prototyping Standort sowie Organisationsmodelle für seinen Betrieb geschaffen. Eine „Local Energy Sharing Community“ und zwei regionale „Circular Economy Communities“ in einem regionalen Pioniernetzwerk zusammengeführt und getestet. Dadurch wird eine Steuerung alle vier Communities - jenseits traditioneller Hierarchien - in bottom-up Prozessen mit Hilfe der gemeinsamen „Soziokratie“ Klammer effektiv ermöglicht. Ein Business Modell für eine moderne Sharing Plattform für Sharing, Booking, Accounting wird mit den regionalen Lead Usern entwickelt und getestet. Dabei verfolgt das Projekt SchaltWERK 2030 einen umfassend integrativen Ansatz zur Einbindung aller relevanten Stakeholder. Durch die konsequente Anwendung von Co-Creation und Co-Learning wird sichergestellt, dass die Bedürfnisse der einzelnen Stakeholder Ausrichtung und Qualität der Lösungen wesentlich mitbestimmen und die strategische Ausrichtung der Region prägen.
Projektstart: | 01.07.2019 |
Projektende: | 30.06.2022 |
Genehmigte Förderung: | € 632.880,- |
Genehmigte Projektgesamtkosten: | € 1.113.128,- |
Aktuelle Fortschritte finden Sie auf >> www.schaltwerk2030.at