03.03.2020
Oberösterreichische Betriebe zählen zu den internationalen Vorreitern im Umwelttechnik-Bereich. Um vor allem kleinen und mittleren Unternehmen den Einstieg in neue Märkte zu erleichtern, wurde 2017 vom Land OÖ das Förderprogramm „Cleantech Referenztechnologien auf Exportmärkten“ ins Leben gerufen.
Mit der Förderung aus dem Wirtschaftsressort wurden heimische Unternehmen bei der Errichtung von Referenzanlagen in potenziellen Exportmärkten unterstützt. Einer der 11 oö. Betriebe, die von der Exportoffensive profitiert haben, ist das CTC-Partnerunternehmen PicoEnergy aus Pinsdorf. Der Wärmepumpenhersteller konnte mithilfe des Förderprogramms Referenzanlagen in den Niederlanden und in Großbritannien errichten und dadurch großes Interesse für seine Produkte bei internationalen Kunden schaffen.
Im März 2018 beschloss die niederländische Regierung, die Gasversorgung des Gasfeldes Groningen im Jahr 2030 abzuschalten. Das bedeutet, dass für rund 2 Millionen Haushalte die Versorgung mit Erdgas eingestellt wird und auf Konzepte mit erneuerbaren Energien umgestellt werden muss. Kompakte, modulierende Wärmepumpen, die den Zentralheizungskessel ersetzen, stellen eine entsprechende Alternative dar. Durch Einsatz seiner Solewärmepumpen WPS618 Triple errichtete PicoEnergy 2019 eine Referenzanlage bei einem niederländischen Kunden. Die Triple-Lösung kombiniert drei PicoEnergy Wärmepumpen auf intelligente Weise und macht so viele Vorteile nutzbar. Eine der Wärmepumpen übernimmt dabei die steuernde Funktion, die zweite und dritte liefern Energie zu. So kann neben einem großen Einstellbereich der Heizleistung von 5 bis 50 kW auch ein Maximum an Ausfallssicherheit durch redundante Ausführung sichergestellt werden. In Kombination mit der neuesten Steuerungstechnologie wird die Regulierung der Wärmepumpe über Mobiltelefon, Tablet oder PC sowie eine Anbindung an intelligente Energiemanagement-Systeme ermöglicht.
Damit Wärmepumpentechnologie von Österreich nach Großbritannien exportiert werden kann, sind spezielle Mess- und Zertifizierungskriterien – die MCS (Microgeneration Certification Scheme) Standards – zu erfüllen. Die Zertifizierung erfordert Messungen bei einem akkreditierten Prüflabor, was wiederum zu hohen Kosten führt. Durch die Exportoffensive des Landes Oberösterreich wurde die Errichtung einer Referenzanlage in Großbritannien wesentlich erleichtert. Bei dem Projekt setzte PicoEnergy erstmals die Monoblock Luftwärmepumpen WPLC ein. Das Besondere an dieser Type ist der überdurchschnittlich hohe Wirkungsgrad. Durch den Einsatz eines großen Gleichstrom-Ventilators ist das Modell außerdem sehr leise im Betrieb. Der Scroll-Kompressor mit einer innovativen Inverter-Technologie in Kombination mit der neuesten Steuerungstechnologie ermöglicht Features wie „Internet Inside“, Steuerung der Wärmepumpe über mobile Endgeräte sowie die Anbindung an Smart Home Technologien. Da in Großbritannien sehr häufig nur einphasige Stromanschlüsse zur Verfügung stehen, ist die Umstellung auf Wärmepumpen oft eine große Herausforderung. PicoEnergy hat dazu eine drehzahlgeregelte Wärmepumpe von 6 bis 18kW Heizleitung entwickelt, die auch einphasig betrieben werden kann und daher für den britischen Markt besonders gut geeignet ist.
Um seine Partnerunternehmen bei ihren Exportaktivitäten zu unterstützen, organisiert der Cleantech-Cluster der oö. Standortagentur Business Upper Austria gemeinsam mit dem BMK (Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie) einen Netzwerkabend auf der IFAT in München. Die IFAT findet von 4. bis 8. Mai 2020 statt und überzeugt als Weltleitmesse für Wasser-, Abwasser-, Abfall- und Rohstoffwirtschaft durch einen hohen Grad an Internationalität sowie beeindruckende Aussteller- und Besucherzahlen. Weitere Information zum Netzwerkabend folgen in Kürze.