25.10.2019
Am Donnerstagabend wurde für die innovativsten und kreativsten Köpfe im ORF-Landesstudio Oberösterreich in Linz der rote Teppich ausgerollt. Zum 26. Mal wurde der oberösterreichische Landespreis für Innovation verliehen. „Der Jury fiel die Auswahl unter den erstklassigen Einreichungen schwer, aber schlussendlich setzte sich in der Kategorie Großunternehmen die Lenzing AG durch. In der Kategorie Kleine und Mittlere Unternehmen siegte die TETAN GmbH. Die Kategorie Forschungseinrichtungen entschied die Kompetenzzentrum Holz GmbH (Wood K plus) für sich“, erklärt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner. Den Jurypreis für „Geschäftsmodell Innovationen“ erhielt die COLOP Stempelerzeugung Skopek GmbH. & Co KG.
„Nur wer auf Zukunftstechnologien setzt, bei Produkten und Dienstleistungen neue Wege geht und innovative Strategien verfolgt, kann erfolgreiche Weiterentwicklungen in Gang setzen. Die erstklassigen Einreichungen zeigen einmal mehr, dass Oberösterreich und seine Unternehmen gut in Richtung Technologieführerschaft unterwegs sind“, unterstrich Landesrat Achleitner.
„Die vielen herausragenden Einreichungen in heurigen Jahr zeugen zum wiederholten Mal von der enormen Innovationskraft der oberösterreichischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen. Dieser Mut, Neues auszuprobieren, ist ein wichtiger Motor für die internationale Wettbewerbsfähigkeit und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Oberösterreich“, so DI (FH) Stephan Kubinger, MBA, Obmann-Stellvertreter der sparte.industrie WKO Oberösterreich.
Mag. Stefanie Christina Huber, designierte Vorstandsvorsitzende der Sparkasse OÖ, betonte: „Die heimischen Unternehmen behaupten sich im internationalen Wettbewerb gut, weil sie mit ihrer Innovationskraft Maßstäbe setzen und auf topmotivierte Mitarbeiter zählen können. Heute hat sich deutlich gezeigt, dass die oö. Wirtschaft im internationalen Vergleich bestens überzeugen kann.“
Der Landespreis für Innovation 2019 ist eine Kooperation des Landes Oberösterreich und der oö. Standortagentur Business Upper Austria in Zusammenarbeit mit der WKO Oberösterreich – sparte.industrie, der Sparkasse OÖ, dem ORF Oberösterreich und der "OÖ-Krone".
Projekt: Neues Richtverfahren für die Herstellung von metallischen Rohren
Das von TETAN neu entwickelte und patentierte Richtverfahren S·F·F·S (Shear-Force-Free-Straightening / Querkraftfreies Richten) zum exakten Gerademachen metallischer Rohre und Stangen arbeitet bis auf die Einspannstellen berührungsfrei. Ein wesentlicher Vorteil gegenüber den am Markt etablierten Technologien — Richtpressen und Rollenrichtmaschinen – ist die höhere Oberflächenqualität, da bei der Bearbeitung keine Richtspuren entstehen. Zudem bietet die Richtanlage von TETAN hohe Flexibilität und geringe Betriebskosten. Rohre und Stangen mit rundem und sechskantigem Querschnitt können ohne Umrüstaufwand gerichtet werden und die Maschine benötigt keine teuren Betriebsstoffe und Werkzeuge.
Projekt: LENZING™ Web Technology für die Herstellung von 100 % cellulosischen Vliesstoff-Produkten
Durch die LENZING™ Web Technology können 100 % cellulosische und damit nachhaltige und auch biologisch abbaubare Vliesstoff-Produkten hergestellt werden. Der neu entwickelte Prozess vereint die Faser- und Vliesherstellung in einem Schritt und macht den Einsatz chemischer Hilfsstoffe für die Vliesherstellung verzichtbar. Eine Besonderheit des Verfahrens ist die Möglichkeit, Produkte mit niedrigen Basisgewichten herzustellen. Mit den herkömmlichen auf Cellulose basierenden Technologien ist ein minimales Flächengewicht von 30 g/m² möglich, was die Vliese instabil und inhomogen macht. Mit der LENZING™ Web Technology können Vliese bis zu 15 g/m² hergestellt werden und das mit hervorragender Homogenität und Festigkeit, auch im nassen Zustand.
Projekt: (Hoch)poröse Carbon-Formkörper auf Basis von nachwachsenden Rohstoffen als Ausgangsmaterial für Siliziumcarbid(SiC)-Keramiken, Aktivkohle-Filtermaterialien und Energiespeicher
Wood K plus forscht seit 2011 an der Entwicklung von biobasierten, faserverstärkten Kunststoffen. Die Materialien werden mit üblichen Verfahren der Kunststofftechnik verarbeitet und anschließend in einem thermischen Prozess in poröse Carbon-Formkörper umgewandelt. Die neu entwickelten Materialkombinationen basieren auf einer Mischung aus Harzen und Naturfasern sowie fein verteilten Kunststoffen und enthalten gesamt bis zu 75 % nachwachsende Rohstoffe. Die Verarbeitung zu 3D-Formkörpern erfolgt mittels Extrusion oder Spritzguss. Die Carbon-Formkörper können in der Abwasserbehandlung zum Herausfiltern von Pestiziden und Herbiziden eingesetzt werden, dienen als Ausgangsbasis für SiC-Keramiken, aus denen effiziente Widerstandsheizungen gefertigt werden können und finden Einsatz als Stromspeicher.
Projekt: digitaler Stempel e-mark®
COLOP präsentiert mit dem e-mark® seinen ersten digitalen Stempel – ein auf der Inkjet-Technologie basierendes, mobiles Markierungsgerät. Auf der von COLOP entwickelten kostenfreien App bzw. einer Software für PCs, können unlimitierte Abdruckdesigns rasch und individuell gestaltet, geändert und gespeichert werden. Zudem sind zahlreiche fertige Vorlagen beinhaltet und Spezialfunktionen verfügbar. Unterschiedlichste Texte, Adressen oder Bilder wie Firmenlogos oder Fotos können äußerst flexibel vollfarbig gestempelt werden. Automatische Datums-, Zeit- oder Numerierungs-Funktionen sind ebenso inkludiert wie ein Barcode- und QR-Code Generator. Ist der eigene Abdruck fertig gestaltet, werden die Daten anschließend via WLAN an den e-mark kabellos gesendet und können sofort gedruckt werden.
1. Platz: TETAN GmbH | Neues Richtverfahren für die Herstellung von metallischen Rohren |
2. Platz: Thermowhite GmbH | Spezielle Recycling-Technologie, um den als Sondermüll gekennzeichneten XPS-Abfall gemeinsam mit EPS-Abfall zu einem hochwertigen Rohstoff für gebundene Dämmschüttungen aufzubereiten |
3. Platz: Frauscher Thermal Motors GmbH | Stirlingprozess fagatec (Frauscher Alphagamma Technologie) |
1. Platz: Lenzing Gruppe | LENZING™ Web Technology für die Herstellung von 100 % cellulosischen Vliesstoff-Produkten |
2. Platz: Miba AG | FLEXcooler® - Flüssigkeitskühler, der besonders gut die Wärme der Batterie aufnimmt und dadurch den Gapfiller einspart |
3. Platz: COLOP Stempelerzeugung Skopek Gmbh & Co. KG | digitaler Stempel e-mark® |
Aus allen Einreichungen wurde ein Unternehmen für die Teilnahme am Staatspreis Innovation sowie je ein Unternehmen für die österreichweiten Sonderpreise VERENA (Energie-Innovationen von Unternehmen in Zusammenarbeit mit Forschungseinrichtungen) und ECONOVIUS (innovative Kleinunternehmen) ausgewählt:
Der Innovationspreis wurde in drei Kategorien vergeben: Kleine und Mittlere Unternehmen, Großunternehmen und Forschungseinrichtungen. Weiters wurde heuer ein oö. Jurypreis (Geschäftsmodell Innovationen) verliehen. Der Sieger in jeder der vier Kategorien ebenso wie der Jurypreisträger erhielt einen vom Forschungs- und Wirtschaftsressort des Landes Oberösterreich gestifteten Geldpreis (4.000 EUR pro Kategorie) sowie eine Statue.
Informationen online unter www.biz-up.at/innovationspreis
Rektor o. Univ.-Prof. Mag. Dr. Meinhard Lukas (Vorsitzender der Jury Johannes Kepler Universität Linz), Mag. Karin Aussersdorfer (voestalpine Stahl GmbH, F&E-Management), DI Dr. Birgit Ettinger (KEBA AG, Innovationsmanagement), Univ.-Prof. Dr. Matthias Fink (Vize-Vorstand des Instituts für Innovation der Johannes Kepler Universität Linz), DI Dr. Ludovit Garzik, MBA DWT (Geschäftsführer Rat für Forschung und Technologieentwicklung), DI (FH) Stephan Kubinger, MBA (Vorsitzender des Rates für Forschung und Technologie OÖ), DI (FH) Werner Pamminger, MBA (Geschäftsführer Business Upper Austria - OÖ Wirtschaftsagentur GmbH), Dr. Gerald Reisinger (Geschäftsführer FH Oberösterreich Management GmbH), Dr. Michael Rockenschaub (Generaldirektor Allgemeine Sparkasse Oberösterreich), DI Günter Rübig (Obmann der sparte.industrie WKO Oberösterreich), Andi Schwantner (Redaktionsleiter-Stv. „OÖ Krone“), Hofrat Mag. Walter Winetzhammer (Amt der Oö. Landesregierung, Abteilung Wirtschaft und Forschung)