16.03.2021
„Oberösterreich ist nicht nur führend bei der Nutzung von Wasserkraft und Photovoltaik, sondern auch Standort vieler innovativer Energietechnologie-Unternehmen. Ein Musterbeispiel dafür ist WWS Wasserkraft in Neufelden im Bezirk Rohrbach. In diesem Mühlviertler Vorzeigebetrieb bündeln sich jahrzehntelange Erfahrungen im Kraftwerksbau mit innovativem Erfindergeist. WWS Wasserkraft konnte im Rahmen des internationalen Forschungsförderungsprojektes Eureka in Zusammenarbeit mit Forschungspartnern in Norwegen eine kompakte und modulare Kleinkraftwerkturbine entwickeln. Diese Wasserturbine ermöglicht eine unkomplizierte und kostengünstige Aufrüstung von Kleinkraftwerken, auch in schwer zugänglichen Regionen auf der ganzen Welt“, zeigte sich Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner anlässlich eines gemeinsamen Besuchs bei WWS Wasserkraft mit Dr. Henrietta Egerth, Geschäftsführerin der Österreichischen Forschungsförderungsgesellschaft (FFG), beeindruckt. Die FFG wickelt die Eureka-Förderungen in Österreich ab.
„Oberösterreich soll eine Vorreiterrolle bei der Energiewende einnehmen. Dazu setzen wir vor allem auch auf die Wasserkraft. Energie aus Wasserkraft ist mit etwa 10.000 GWh pro Jahr nach der Biomasse die mengenmäßig bedeutendste heimische Energieform. Es gibt in Oberösterreich neben den größeren Wasserkraftwerken mehr als 600 Kleinwasserkraftwerke, inklusive der Kleinstanlagen sind es rund 900. Gerade in unserem Bundesland sind Technologieanbieter wie WWS Wasserkraft wichtige Bausteine der Energiewende, da sie ständig die Technologien zur Nutzung erneuerbarer Energien weiterentwickeln, optimieren und auch exportieren. Wasserkrafttechnologien nützen damit nicht nur unserem Klima, sondern es profitieren davon auch viele oberösterreichische Unternehmen, die weltweit tätig und erfolgreich sind. Unser gelebter Klimaschutz ist deshalb nicht nur gut für die Umwelt, sondern auch für viele oberösterreichische Betriebe mit zahlreichen Arbeitsplätzen“, betonte Landesrat Achleitner. „WWS Wasserkraft hat bereits aufgrund der Investitionsprämie des Bundes viele heimische Aufträge erhalten, das neue Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz mit einem geplanten Investitionsvolumen von 10 Milliarden Euro bis 2030 wird dem Unternehmen noch einen zusätzlichen Schub bringen“, unterstrich Wirtschafts- und Energie-Landesrat Markus Achleitner.
„WWS Wasserkraft, das innovative Unternehmen aus Neufelden im Mühlviertel schafft wertvolle Arbeitsplätze in der ländlichen Region, und ist das beste Beispiel dafür, dass Forschung und Entwicklung nicht nur in den großen Ballungszentren passiert. Jede regionale Investition in die Forschung stärkt den gesamten Wirtschafts- und Innovationsstandort Oberösterreich“, war auch FFG-Geschäftsführerin Henrietta Egerth begeistert.
Die binnen drei Jahren neu entwickelte Turbine kann sich individuell an die Wassermenge des jeweiligen Gewässers anpassen. Die Turbine ist äußerst kompakt und deshalb besonders leicht zu transportieren. Dieses Alleinstellungsmerkmal ermöglicht auch einen Einsatz in schwer zugänglichen Regionen wie zum Beispiel in Patagonien (Chile). „Die Chance zur internationalen Forschungszusammenarbeit hat es uns in den letzten Jahren ermöglicht, wertvolle Kontakte zu Partnern und potentiellen Kunden auf der ganzen Welt zu knüpfen. Das Forschungsnetzwerk Eureka ist eine große Bereicherung und die gewonnenen Kontakte sind in unserem Unternehmen nicht mehr wegzudenken“, zeigte sich Christoph Wagner, Geschäftsführer von WWS Wasserkraft, erfreut.
WWS Wasserkraft betreibt ein Testkraftwerk am Unternehmensstandort und hat mittlerweile bereits mehr als 25 Turbinen in Oberösterreich in Betrieb genommen. Hauptabnehmer der kleinen und sehr flexibel einsetzbaren Wasserturbinen sind auch Länder wie Norwegen und Deutschland. Für die Zukunft sehen die Vertreter von WWS Wasserkraft auch Chancen, diese Turbinen für die ländliche Entwicklung und Elektrifizierung in infrastrukturschwachen Gebieten einzusetzen, da sie leichter einzubauen sind als herkömmliche Turbinen.
Das Unternehmen erfreut sich aktuell über sehr gute Auslastung, welche nicht zuletzt auch auf die erhöhte Investitionsprämie des Bundes für Ökologisierungsprojekte, also auch für erneuerbare Energien, zurückzuführen ist.
Österreich ist seit der Gründung vor 35 Jahren Eureka-Mitglied. Die FFG wickelt die Förderungen auf nationaler Ebene mit Mitteln der Europäischen Union, des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort (BMDW) und des Bundesministeriums für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) ab und wurde vom BMDW mit der Abwicklung und Gestaltung des österreichischen Eureka-Vorsitzes betraut. Österreich hat seit Juli 2020 zum zweiten Mal den Vorsitz innerhalb des Netzwerks mit 47 Mitgliedstaaten inne. Bisher wurden international 7.500 Projekte ermöglicht und insgesamt 48 Milliarden Euro investiert, davon haben österreichische Akteure an rund 800 Projekten teilgenommen und rund 210 Millionen Euro nationale Förderung erhalten. Insgesamt sind es Projekte mit einem Volumen von 2,7 Milliarden Euro, bei denen Beteiligte aus Österreich bisher profitierten.